Alexander Bayer, geboren 1981, ist seit 2013 Vater multipler Kinder und seit demselben Jahr professioneller Satiriker, auch wenn er dabei bis heute nicht an einen Zufall glaubt. Er schrieb unter anderem in über neun Jahren für die Satireseite Der Postillon zahlreiche Texte, entwickelte federführend die zwölfteilige Persiflage Das Neubert-Experiment (2020–2021) und kreierte die Videoformate Postillon Kultur und Postillon im Gespräch, in denen er neben der Autorentätigkeit auch schauspielerisch auftritt. Seit 2023 betreibt er u. a. auf TikTok das Comedy-Portal Kreidekiste und schreibt Bücher. Sowohl in eigenem Namen als auch als Ghostwriter und Co-Autor. In seiner üppigen Freizeit geht Alexander Bayer morgens und abends ins Bad. Er lebt, schreibt und duscht in Koblenz.
Für Sachbuch, Belletristik, Hör- und Drehbuch, aber auch für Web und Bühne. Mit Vorliebe für Satire, Tragikomödie, narrative Ratgeber, Unterhaltung und Kinderbuch.
Ghostwriting
Ghostwriting oder Co-Autorenschaft für Sachbuch, Biografie, Ratgeber und mehr. Meine Texte funktionieren auch ohne Humor. Auf Wunsch leiste ich auch Schreibbegleitung oder Lektorat.
Wie ich arbeite
Nach Projekt-Anfrage erstelle ich sehr kurzfristig eine aussagekräftige Leseprobe sowie, falls noch nicht vorhanden, ein funktionales Buch-Konzept.
Alexander Bayer, geboren 1981, ist seit 2013 Vater multipler Kinder und seit demselben Jahr professioneller Satiriker, auch wenn er dabei bis heute nicht an einen Zufall glaubt. Er schrieb unter anderem in über neun Jahren für die Satireseite Der Postillon zahlreiche Texte, entwickelte federführend die zwölfteilige Persiflage Das Neubert-Experiment (2020–2021) und kreierte die Videoformate Postillon Kultur und Postillon im Gespräch, in denen er neben der Autorentätigkeit auch schauspielerisch auftritt. Seit 2023 betreibt er u. a. auf TikTok das Comedy-Portal Kreidekiste und schreibt Bücher. Sowohl in eigenem Namen als auch als Ghostwriter und Co-Autor. In seiner üppigen Freizeit geht Alexander Bayer morgens und abends ins Bad. Er lebt, schreibt und duscht in Koblenz.
Für Sachbuch, Belletristik, Hör- und Drehbuch, aber auch für Web und Bühne. Mit Vorliebe für Satire, Tragikomödie, narrative Ratgeber, Unterhaltung und Kinderbuch.
Ghostwriting
Ghostwriting oder Co-Autorenschaft für Sachbuch, Biografie, Ratgeber und mehr. Meine Texte funktionieren auch ohne Humor. Auf Wunsch leiste ich auch Schreibbegleitung oder Lektorat.
Wie ich arbeite
Nach Projekt-Anfrage erstelle ich sehr kurzfristig eine aussagekräftige Leseprobe sowie, falls noch nicht vorhanden, ein funktionales Buch-Konzept.
(Anmerkung: Dieser Text stammt aus dem Archiv 2011 und ist einer meiner allerersten dieser Art.)
Die Vorgeschichte
Meine letzte Zigarette rauchte ich am Tag des Fukushima-Unglücks. Sie schmeckte nicht.
Über dreizehn Jahre lang finanzierte ich den Nikotinonkel, hustete trocken und hatte immerzu schlechte Laune, wenn die Schachtel ihren Zenit unterschritt. Ja, der ambitionierte Raucher von heute hat es nicht leicht. Als ich in meiner Jugend begann, mich für BHs und „HB“s gleichermaßen zu interessieren, galt Rauchen noch als männlich und reif. Die Mädchen mochten es – also rauchten wir Jungs halbstark um die Wette. Heute ist man als Raucher eher ausgegrenzt und muss oft allein im Regen qualmen. Oder in dafür vorgesehen kleinen Glaskabinen, deren Peinlichkeit nur noch übertrumpft werden kann, wenn man dort ohne Hose herumsteht.
Das in meiner Jugend durch Zeitungsaustragen verdiente Geld verschwand mit zunehmender Regelmäßigkeit im schmalen Schlund des Automatenpiraten. Die allererste Schachtel hat für einen Monat gereicht, die dritte für eine Woche und kurz darauf rollten bereits täglich die fünf glänzenden Markstücke ins Ungewisse. Ich wurde süchtig.
Jahre und ökonomische Grobmotorik später löste der Euro die D-Mark ab. Der Währungswert halbierte sich nominell, die Preise stiegen und Banker reichten sich manikürte Hände. Den Raucher aber quälte nur ein einziger Gedanke: „Wo ist denn das verflixte Fünfeurostück?“
Mein Abitur schloss ich mit einer Note ab, die dem damaligen Schachtelpreis nicht unähnlich war. Ich erinnere mich noch gut, wie für unser Jahrbuch damals Umfragen durchgeführt wurden, um wehrlose Mitschüler mit sogenannten „Awards“ zu bestrafen. Kategorien wie „der/die Schönste“ blieben meinem Namen ungerechtfertigterweise zwar fern, doch gewann ich mit sicherem Abstand die Ausschreibung für den stärksten und ambitioniertesten Raucher. Schon damals schämte ich mich ein wenig dafür, rauchte aber unbeirrt weiter. Die Kinder der armen Tabakproduzenten durften ja nicht auf der Straße landen.
Heute bin ich nicht nur clean, sondern möchte auch meine Analyseergebnisse mit Ihnen teilen und einen möglichen Aufhör-Algorithmus skizieren:
Voraussetzung fürs Aufhören
Treffen mindestens zwei Punkte auf Sie zu, sollten Sie das Rauchen aufgeben.
Sie tragen Ihre Jeans bereits die fünfte Woche in Folge und ernähren sich überwiegend von Reis, Buchweizen oder billigen Nudeln
Sie besuchen nur Freunde, die im Erdgeschoss wohnen und jederzeit bereit wären, einen Lungenflügel für Sie zu spenden
Sie müssen beim Essen Raucherpausen einlegen
Sie haben eine Kaugummi-Lieblingsmarke
Wenn Sie den Plastikmüll rausbringen, sieht man nicht, wo der gelbe Sack aufhört und ihre Hände anfangen
Ihr Hund findet, Sie riechen nach nassem Raucher
Vor- und Nachteile des Aufhörens
Stellen Sie sich eine Liste auf, die Vorteile sowie Nachteile des Aufhörens verzeichnet und bewerten Sie einzelne Punkte mit Schulnoten.
Ihre Liste könnte in etwa wie folgt aussehen:
Vorteile
Sie stinken nicht mehr als vor dem Beginn mit dem Rauchen
Sie haben plötzlich fünf Euro mehr am Tag in der Tasche, hundertfünfzig im Monat und über eineinhalb Tausend im Jahr (Wie wäre es mal wieder mit Urlaub?)
Sie haben länger Sex (gut, kann für Vielbeschäftigte auch ein Nachteil sein)
Sie schwitzen nicht mehr im Winter
Sie können besser riechen und schmecken (die Ausprägung ist unterschiedlich; bei mir war die Verbesserung deutlich. Achtung: Nachteil, wenn Sie im Sommer viel Bus fahren)
Ihre Freundin beschwert sich nicht mehr über Ihre kalten Hände, wenn Sie unter der Bettdecke ihre Füße berühren
Sie haben spürbar mehr Zeit (ca. zwei Stunden pro Tag!)
Ihr Penis wächst (Keine gesicherte Erkenntnis. Variiert wiederum von Fall zu Fall)
eine gewöhnliche Erkältung ist bereits nach zwei Tagen wieder weg (Für Schüler und Arbeitnehmer eher ein Nachteil)
Nachteile
Philip Morris entfolgt Ihnen bei Instagram
Überzeugte Raucher könnten hier protestieren und weitere Nachteile benennen wollen. Fragt man sie dann danach, so erhält man in der Regel drei Antworten:
Ich rauche, weil es mir schmeckt
Ich habe zu wenig Geld, um Freunde zu kaufen und Rauchen fördert soziale Kontakte
Ich rauche, weil ich mich in Stresssituationen besser fühle
Betrachten wir nun den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen.
Geschmack
Rauchen schmeckt nicht. Das sagt Ihnen jeder Nichtraucher. Das hat auch nichts damit zu tun, dass Geschmäcker verschieden sind. Ihr konditioniertes Hirn suggeriert es Ihnen bloß, um Ihre Abhängigkeit zu legitimieren. Das, was Sie in solchen Fällen als Geschmack deklarieren, ist nichts anderes als das Gefühl der befriedigten Sucht.
Dies klingt zunächst plausibel, da Menschen sich gerne gruppieren oder Anknüpfungspunkte suchen, um in Gespräche zu kommen. Zu Beginn meiner Raucherkarriere bestand auch mein Freundeskreis überwiegend aus Rauchern. Ob uns aber das Qualmen an sich oder eher die Mentalität (auch Rauchen als avanturistisches Risikoelement ist Teil einer solchen) verband, sei dahingestellt.
Als Nichtmehrraucher müssen Sie Raucher aber nicht zwangsläufig meiden. Auch wenn der Großteil Ihrer Freunde irgendwann nicht mehr raucht – die meisten haben vor Ihnen aufgehört – gehören noch zahlreiche Raucher zum eigenen Umfeld. Gehen Sie ruhig mit den Qualmakrobaten vor die Tür und genießen die Luft bei einem Kaffee. (Wie Sie die Kaffee-Abhängigkeit erfolgreich besiegen, behandeln wir in einem der nächsten Ratgeber.)
Rauchen baut Stress ab
Sind sämtliche Ausreden erschöpft, funktioniert die folgende noch immer hervorragend. „Ich bin mitten in einer Klausurenphase – danach höre ich aber mit Sicherheit auf. Spätestens, wenn die Stange leer ist. Versprochen.“
Bei den meisten bleibt es jedoch bei diesem Versprecher. Als vielbeschäftigter Homosapiens sapiens haben Sie tatsächlich nie einen stressfreien Monat – Sie haben ständig Prüfungen, Ihr Chef nervt, Ihr Schwein pfeift und zur Not beenden Sie kurzerhand Ihre aktuelle Beziehung, um einen Vorwand für Ihr leidvolles Leben zu generieren.
Als Raucher müssen Sie begreifen, dass einen beträchtlichen Teil dieses Stresses eben das Rauchen selbst ausmacht. Kann nicht sein, sagen Sie? Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum es so viele Nichtraucher gibt? Wissen sie alle nicht, was guter Geschmack ist, sind geizig oder einfach nur uncool? Die Antwort ist denkbar einfach: sie müssen erst gar nicht rauchen – es geht ihnen ja bereits gut!
Ziehen wir zur Veranschaulichung zwei fiktive Personen heran, die sich in einer vergleichbaren sozialen sowie beruflichen Situation befinden, so wird es klarer. Person A raucht – Person B nicht. Person B – der Nichtraucher – verharrt auf einer Zufriedenheitsskala von 1 bis 10 auf einer 8. Person A auch; allerdings nur unmittelbar nach dem Konsum einer Zigarette. Zwischen den Nikotindosen befindet sie sich in einer Entzugsphase, ohne es bewusst wahrzunehmen. Dabei bewegt sich ihr Zufriedenheitswert immer unterhalb dieser 8 – ihres üblichen Maximalwerts.
Ach was, Sie sind immer gut drauf.
Tipps & Tricks fürs Aufhören
rauchen Sie Ihre letzte Zigarette bewusst und intensiv. Versuchen Sie, den „Geschmack“ wahrzunehmen
in den ersten Wochen sollten Sie jegliche Situationen, in denen Sie früher geraucht haben, rauchfrei überschreiben. Haltestellen, bestimmte Ampeln oder Eingangsbereiche von Universitätsgebäuden. Gehen Sie zu Hause auch ruhig mal auf den Balkon raus und… atmen
werfen Sie Ihre letzte Schachtel nicht weg – Sie schaffen sonst eine „verbotene Frucht“. Behalten Sie diese in irgendeiner Trödelschublade
jedes Mal, wenn das „Verlangen“ Sie überkommt, machen Sie Liegestütze, gehen laufen oder malen ein Bild. Essen eignet sich nicht als Substitut – das weiß ich aus gesicherter Quelle
notieren Sie gewissenhaft, wie viel Geld und gegebenenfalls Zeit Sie durch das Aufhören gespart haben. Natürlich abzüglich der Zeit, die Sie für das Notieren dieser verschwendet haben. Es gibt auch nette Apps, genau für diese Zwecke. Denn das motiviert ungemeint
beobachten Sie Raucher (am besten 45+) im Alltag. Sie werden sehen – irgendwie sehen unglücklich aus, auch noch viel gestresster als Sie und haben zudem schlechte Haut
nur die ersten 3 bis 5 Tage sind schwer
Fazit
Fassen wir also zusammen:
Unbedingt sollten Sie weiter rauchen, falls Sie..
gut geerbt haben
Ihre Freunde Sie sonst nicht cool genug finden
sowieso nicht in die Rentenkasse einzahlen. Wozu also alt werden?
Mundgeruch verbergen müssen
versuchen, von Nikotinpflastern runterzukommen (Quelle: Bernd Stromberg)
Entscheiden Sie selbst.
Haben Sie Tipps und Erfahrungen, die hier unerwähnt geblieben sind, so teilen Sie mir diese in einem wütenden Kommentar mit. Beim nächsten Mal lernen wir, wie man wie aus dem Nichts zulegte zehn Kilo schnell und gesund wieder loswird.