Würmchen Carl

Würmchen Carl

An einem Sommertag im Juli
Ging Würmchen Carl gleich nach der Schuli
Zum Wasser, denn es war sehr heiß.
Ja, Regenwürmer voller schweiß
Gehen gern Baden in den See.

Doch plötzlich kam ein Fisch, Oh weh!
Und griff nach Carlchen, welch ein Schreck,
Der Wurm sprang rückwärts von ihm weg.
Zum Glück war es ein kleiner Fisch,
Sonst hätt’ er Carlchen noch erwischt.

Jetzt hieß es, atmen, tief – ein aus,
“Bin schließlich Wurm und keine Maus”
Sagte Carl zu sich, ging hinein…

Doch plötzlich kam ein dickes Schwein
und schnappte nach ihm – Carl vor Schreck
Sprang rückwärts von der Sau weg
Und atmete erneut tief ein.
“War es schon weg, das Schwein? Kann sein.”
Er war nicht sicher, doch seit wann
Haben Schweine Schwanzflossen dran?

Es war kein Schwein, es war ein Lachs!
Das zu erkennen, ist ein Klacks,
Wenn man beruhigt ist, nicht wahr?
Ein dicker fetter Lachs sogar!
Jetzt kann Carlchen darüber lachen,
Was macht er heute nur für Sachen!

Die Sonne brennt noch immer sehr
Und Würmchen springt erneut ins Meer,
Beziehungsweise in den See.
Oh, nein, ein Riesenzahn, oh weh!

Ein Tiger war es – sieht man doch!
Carl springt zurück, schwitzt immer noch,
Zurück, ganz weit, so weit es klappt,
Damit der Tiger ihn nicht schnappt.
Doch warte mal – fragt er sich bleich:

Seit wann sind Tiger Tauchern gleich?
Das war doch bloß ein Clownsfisch!
Der hätte Carlchen nie erwischt.
“Sei doch kein Feigling”, sagt er sich,
Wischt Schweiß und Furcht aus dem Gesicht.

Mit stolzer Brust und neuem Mut
Geht Carl zum Wasser, soweit gut.
Er hat jetzt keine Angst, na klar,
Denn Tiger sind eine Gefahr,
Auch dicke Meeresschweine sind
Gefährlich für das Würmchenkind.

Aber die Fische sind ok,
Sie tuen keiner Fliege weh,
Sie können nicht mal richtig sprechen,
Geschweige denn das Carlchen brechen.

Derweil sprach es sich schnell herum
Ein Wurm! Ein Wurm! Da ist ein Wurm!
Kommt alle her, zum Ufer schnell,
Solange es ist draußen hell.

Und bald wurde es richtig voll,
Der See vor Fischen überquoll.
Sie alle waren hier dabei,
Der Lachs, der Karpfen und ein Hai,
Flugs auch eine Forelle kam
Und sich die Zeit für Carlchen nahm,
Denn Würmer – und das wusste man –
Schmecken so gut wie Parmesan.

Da war der Dorsch, da war der Barsch,
Der Fugu kam zum Futtermarsch,
Zwölf Quallen und ein langer Aal
Quetschten sich zwischen Wels und Wal
Und warteten, bis Carlchen kam.

Doch plötzlich mit ganz viel Trambam
Gewitter übers Wasser flog
Und Carl mit Regen überzog.

Und da war unsrem Carlchen klar,
Dass er ja gar kein Seewurm war,
Sondern er war ein Regenwurm!
Er freute sich über den Sturm,
Ging heim und schwitzte gar nicht mehr.

Dafür waren die Tiere sehr
Enttäuscht vor Hunger und vor Wut,
Und fanden Regen gar nicht gut.
Sie diskutierten lautstark
Über Wurm-Häppchen auf Quark.
Ihre Gespräche hallten so,
Als wären sie auf dem Klo.
Sie merkten gar nicht, doch sie waren
Jetzt irgendwo hineingefahren.
Und voller Panik rief der Hai:
Das sind ja Magenwände, wei!

Wo waren sie hineingeraten?
Jetzt enden SIE als Futterbraten!

Nur einer schien zufrieden schon…
Der Wal rülpste und schwamm davon.

Und die Moral von der Geschicht’:
Ein Wurm – der reicht für (W)alle nicht.

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